Der Anfang

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Blog brauche, ob irgendjemand diesen Blog braucht. Als Journalistin schreibe ich schließlich jeden Tag. Und Blogs gibt es schließlich auch mehr als ein Mensch in einem Leben lesen könnte.

Andererseits: Was braucht man schon wirklich? Und deshalb schreibe ich doch. Vielleicht macht es der einen oder dem anderen ja Spaß zu lesen, was mich so umtreibt, was ich nähe und beplotte.

Angefangen hat alles (oder zumindest vieles) mit dem Nestbautrieb, der mich am Ende meiner Schwangerschaft überkam. Ich war schon sehr lange schwanger und hatte schon fast nicht mehr damit gerechnet, dass der Trieb einsetzen würde. Doch irgendwann Ende Oktober 2015 war er da - und mit ihm plötzlich tausende Ideen. Das Babyzimmer für Jo sollte schön werden und weil ich passende Farben lieber mag als kindliche Muster habe ich meine Nähmaschine entstaubt, mir eine Nähecke im Keller eingerichtet und habe angefangen zu nähen.

Nun ja, vielleicht sage ich besser "wieder angefangen". Denn als Jugendliche habe ich schon einmal viel genäht. Ich war immer schon zu klein für Kleidung von der Stange und ständig mein Taschengeld beim Schneider zu lassen, damit er mir die Hosen kürzt, fand ich irgendwann nervig. Also ließ ich mir eine gebrauchte Nähmaschine schenken und nähte los. Aus den Hosensäumen wurden irgendwann eigene Kleidungsstücke. Ein Rock, ein Oberteil, so dies und das. Ich hatte keine Ahnung von Stichen und Garnen, aber eben auch keine Angst vor Fehlern. Wie man mit 16 eben so ist.

Dann aber kam der Tag als mir die erste Naht riss. In der Diskothek, am Oberteil. Wie man mit 16 eben so ist, zweifelt man plötzlich an seinen Fähigkeiten und so landete ich wieder bei Hosensäumen und mal dem einen oder anderen Kissen.

Bis Jo kam. Eine Freundin hat mich ermuntert, doch wieder Kleidung zu nähen. Das ist sieben Monate her. Und jetzt gibt's den Blog. :) 

Das ist Jo in seinem ersten selbst genähten Outfit. Da ist er genau drei Monate alt. Himmel, wie die Zeit vergeht ;)