Die ersten Stücke für Jo habe ich noch auf der Maschine genäht, die ich mir als Jugendliche für wenig Geld von der Schwägerin einer Bekannten meiner Mutter (es war wirklich genau so ;) gekauft habe.
Ich dachte immer, sie sei ein altes Schätzchen und früher, ja früher, sei bestimmt alles Wertarbeit gewesen. Doch egal in wie vielen Foren ich mitlas und in wie vielen Blogs ich vorbeischaute, der Nähmaschinenhersteller tauchte nirgends auf. Heute weiß ich, die Maschine war ein Eigenfabrikat eines inzwischen nicht mehr existierenden Versandhandels. Nicht gerade Schrott, aber auch keine alte Wertarbeit, die ich in Ehren hätte halten müssen.
Ausschlaggebend für meine Suche nach einem neuen Maschinchen war die Tatsache, dass sie keinen Pseudo-Overlock-Stich und nicht einmal einen Dreifachgeradstich hatte. In einem meiner nächsten Beiträge mache ich mir mal die Mühe einen Einsteigerkurs zu bieten, indem es dann auch um die aus meiner Sicht wichtigen Stiche zum Nähen geht. Jetzt muss es allen Nicht-Nähern reichen, dass ich diese Stiche schmerzlich vermisst habe.
Bei der Suche nach einer neuen Maschine habe ich mich irgendwann leiten lassen von der Devise: höher, schneller, weiter. Was für Hobbysportler kein guter Ratgeber ist, ist es auch nicht für Hobbynäher. Auf meinem Wunschzettel landete eine Maschine mit mehr als 300 Stichen.
Nach einigen Wochen im Labyrinth, das andere Internet nennen, bin ich in einem analogen Nähmaschinenladen gelandet und die Verkäuferin hat mich gefragt, ob ich denn wohl alle diese Stiche brauchen würde. Nun ja, was braucht man schon wirklich...
Ich habe nach einem sehr langen und intensiven Gespräch eine gänzlich andere Maschine genommen. Und ehrlich: Von den 36 Stichen meiner Janome 8330 NEK habe ich bisher genau sechs gebraucht und noch nie einen Stich vermisst. Vielleicht wäre es anders, wenn Jo ein Mädchen wäre und ich viel mehr Tüdelkram an seine Kleidung nähen würde. Aber ich habe inzwischen schon einige Sachen für lütte Deerns genäht und bin trotzdem gut ohne große Auswahl an Zierstiche ausgekommen.
Dafür hat meine Maschine eine gute Motorleistung und einen hervorragenden Transport. Ich habe mir gleich einen Obertransportfuß mitgekauft (auch dazu mal mehr), gebraucht habe ich ihn noch nie. Alle Stoffe, die ich bisher unter die Maschine gelegt habe, sind sehr exakt durchgeführt worden.
Wenn ihr also mal in Hamburg seid, macht einen Abstecher ins Nähmaschinenhaus. Nicht nur, dass sich ein Besuch in St. Georg immer lohnt und dass das uralte Haus sehenswert ist, eine bessere Beratung in Sachen Nähmaschinen sucht man lange.
Und so sieht die Nähmaschine aus, mit der ich alles nähe. Meine Janome 8330 |
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