Dass es diesen Blogpost heute gibt, grenzt schon fast an ein Wunder. Mit den beiden großen Zuhause (und einem Baby, das sich nicht ablegen lässt) ist die Zeit zum Nähen sehr knapp. Aber das Shirt für die Lütte, das ich heute zeige, war schon lange vor dem Lockdown in Arbeit und so wollte ich, dass es irgendwann mal fertig wird.
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Außerdem haben die Mädels aus dem Probenähen bei Mar!Gold nur noch auf mich und die finale Anleitung zum allerneusten Freebook "Wollshirt" der lieben Mareike gewartet. Also sind wir zu viert für ein paar Stunden in den Keller gezogen. Und was soll ich sagen? Das war eine super Idee!
Den beiden Großen fehlt der Trubel in der Kita. Aber im Keller können wir wenigstens ein wenig davon nachspielen. Genau wie in der Kita dürfen sie hier mit dem Rutscheauto und dem Hüpftier über den Flur rasen. Der Gymnastikball vom Papa wird zum Riesenkometen, der alles zu zerstören droht, und der alte Lauflernwagen mutiert zum Transport-LKW, mit dem die beiden Pakete (an mich) ausliefern.
So bringen wir seit Tagen die Stunden hinter uns, die sich mein Mann unter dem Dach im Homeoffice besonders konzentrieren muss. Wenn er fertig mit seiner Schicht ist, wechseln wir dann auch unters Dach. Aus den Kissen vom Gästebett und der Balkongarnitur wird dann eine Riesen-Hüpfburg. Neue Etage, neue Reize - so kriegen wir die Tage gut rum und haben sogar noch viel Spaß dabei.
Zurück zum Shirt: Zwischen jeder Naht haben wir Verstecken gespielt. Obwohl der Schnitt zum "Wollshirt" absolut simpel und schnell genäht ist, habe ich zwei Tage daran genäht. Dabei war die ständige Ablenkung vielleicht gar nicht das Übelste.
Denn ich habe zum ersten Mal Wolljersey vernäht - und hatte nach den vielen Schauergeschichten, die ich über den Stoff gehört habe, schon reichlich Respekt. Aber mit der Ablenkung konnte ich mir gar nicht tausend Gedanken machen, sondern habe mich einfach darauf konzentriert auf alles zu achten, dass ich auch sonst immer beachte: Den Stoff nicht zu dehnen. Und das hat super geklappt! Meine Janome hat wie immer toll gearbeitet. So habe ich also das erste Mal Wolljersey erfolgreich (!) hinter mich gebracht.
Das Wollshirt war ein absolutes Herzensprojekt von Mareike. Sie ist seit Langem großer Fan von Wollstoffen und musste bisher meistens andere Schnittmuster anpassen, um gut sitzende Shirts für ihre Mädchen zu haben, die besonders den ganz weichen Merinowolljersey lieben.
Da die zarten Wolljersey sehr viel dehnbarer als Baumwolljersey sind, und Wolle generell etwas enger am Körper getragen werden sollte, ist das Wollshirt eine schmalere Variante des Basisshirts von Mar!Gold. Außerdem hat Mareike die Schulter und Armpartie verändert, weil sich die dehnbareren Stoffe an dieser Stelle ganz besonders anders verhalten als ihre Verwandten aus Baumwolle. Außerdem haben wir unseren sonst so geliebten Beleg gegen ein Bündchen am Hals und die gesäumte Variante an den Ärmeln gegen Ärmelbündchen ausgetauscht.
Den Stoff habe ich von der lieben Mareike geschenkt bekommen. Sie hat ihn bei Wollstoffe aus Tirol in der Lüneburger Heide gekauft. Als er bei mir ankam, war er noch uni. Da das aber für Anleitungsfotos immer etwas problematisch ist (man kann nicht gut zeigen, wann Stoffe rechts auf rechts oder links auf links zusammengenäht werden), habe ich zu Stempel und Textilfarbe gegriffen. Das Ergebnis gefällt mir richtig gut. Und da Wollstoffe ja ohnehin kaum oder nur mit niedriger Temperatur gewaschen werden, sollten wir von dem Muster lange etwas haben. Auf Baumwolle und Snappap war ich mit der Farbe von MementoLuxe bisher sehr zufrieden.
So, genug geschrieben. Hier steht das nächste Rennen Rutschauto gegen Laufrad an ;-)
In Kürze:
Schnitt: Wollshirt von Mar!Gold
Stoff: Merinowolljersey von Wollstoffe aus Tirol
(Muster von mir gestempelt)
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