Eigentlich nähe ich viel mehr als ich hier zeige. Manche Kleidungsstücke sind einfach so gewöhnlich, dass ich mir denke, ich langweile euch sicher damit, wenn ich hier über sie schreibe. Wer will schon die x-te ähnliche Jeans für Jo sehen? Oder die zehnte Knotenmütze für die Madame. Dieses Set für mein kleines Mädchen stand daher eigentlich auch überhaupt nicht auf meiner To-Post-Liste. Dass ich es euch trotzdem zeige, hat was mit Weihnachten zu tun.
Welcher Geschenke-Typ seid ihr? Also falls ihr euch überhaupt noch etwas schenken lasst... Ich bin pragmatisch, wie eigentlich in jeder Lebenslage. Also standen auf meiner Wunschliste eigentlich nur ein Stabmixer (meiner alter ist kaputt gegangen), ein Portmonee (auch kaputt) und ein Bügeleisen (für den Nähtisch, damit ich nicht immer das Zimmer wechseln muss). Habe ich auch alles bekommen (wir beschenken uns in der Familie alle noch immer). Den Stabmixer allerdings zwei Mal.
Ein Versehen. Denn ich sage jedem, der mich nach Wünschen fragt, etwas anderes. So habe ich es dieses Mal auch gemacht. Aber Jo hat die ganze Sache mit dem Christkind so sehr beschäftigt, dass er sich fast jeden Tag über diesen oder jenen Aspekt von Weihnachten und den Geschenken unterhalten wollte. In einem dieser Gespräche hat er mich auch gefragt, ob ich mir etwas vom Christkind wünschen würde und wenn ja, was. Ich habe ihm also meine drei Wünsche aufgezählt - im Wissen, dass er mit seinen (damals noch) 3 Jahren davon ja nichts kaufen würde. Mein Mann allerdings hat die Unterhaltung mit angehört und sich daraufhin entschlossen, dass so ein Stabmixer ein tolles Geschenk von ihm für mich sei. Der nächste große Elektromarkt liegt auf seinem Weg zur Arbeit. Also leichtes Spiel für ihn. Dass ich ihm eigentlich etwas anderes gesagt hatte, hat er gekonnt ignoriert. Und so hatte ich nun zwei Stabmixer. Braucht man allerdings echt nicht doppelt.
Also habe ich seinen umgetauscht und die Summe als Anzahlung für ein neues Kamera-Objektiv benutzt. Eine 50-Millimeter-Festbrennweite mit einer Lichtstärke von 1:1,8. Ein wirklich einfach gemachtes Objektiv. Aber ich hatte dasselbe Modell bereits vor etlichen Jahren (bevor es mir mitsamt meiner kompletten Ausrüstung gestohlen wurde) und habe es sehr geliebt. Es lässt einfach hervorragende Detailaufnahmen zu, weil durch die große Blendenöffnung so viel Unschärfe entsteht, dass man den Blick direkt auf die scharfen Elemente des Bildes lenken kann...
Wie ich meine Labels mache, könnt ihr übrigens hier nachlesen |
Jetzt ist also dieses Objektiv in meinem Besitz und - ihr kennt das sicher - was neu ist muss natürlich ausgiebig getestet werden. Und damit komme ich jetzt endlich bei dem Grund an, warum ihr heute diese Fotos seht. Die Madame hatte das Set zufällig an und da es trotz eines ganzen Tages in der Kita noch eher sauber war, habe ich einfach mal fotografiert. Ohne viel Chi-Chi im Wohnzimmer. Ihr Schaukelstuhl steht immer da und aufgeräumt war es tatsächlich auch gerade mal.
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Tada, also seht ihr hier ein Set aus Cooler Hose, meinem Lieblingsschnitt von Pauline Dohmen alias Klimperklein und ein Basisshirt nach dem gleichnamigen Freebook von Mar!Gold.
Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, ist das Set übrigens gar nicht mehr so gewöhnlich. Die Hose war nämlich mal die vom Papa. So eine typische Carhartt-Hose vom Anfang der 2000er Jahre. Nahezu unzerstörbar hat mein Mann sie wirklich mehr als 15 Jahre - vielleicht sind es sogar fast 20 - regelmäßig getragen. Zuletzt allerdings nicht mehr häufig, weil die Beine der Hose doch so gar nicht mehr der heutigen Mode entsprechen.
Also landete sie nach dem Aufräumen des Kleiderschrankes auf meinem Stoffstapel. Gleich zwei Hosen für die Kinder konnte ich daraus nähen. Jos werde ich euch vielleicht auch noch zeigen. Allerdings nur von vorne. Denn hinten habe ich die Original-Hosentasche verarbeitet und ich will keinen Ärger, falls ich damit Markenrechte verletzt haben sollte.
Das Oberteil ist aus einem eigentlich schon als Fehlkauf eingestuften Stoff entstanden - mal eben schnell, weil die Madame aus ihrer alten Größe herausgewachsen war. Damit es nicht so nach Schlafanzug aussieht - passiert bei weißen Sachen ja schnell - habe ich erst den Kreis appliziert und mir dann den Plott dazu selbst überlegt.
Ein Schriftzug ist nun kein Meisterwerk, aber in Kombination bin ich doch zufrieden. Und lustigerweise werde ich immer darauf angesprochen, wenn mein kleines Mädchen das Shirt trägt. Das sei ja so niedlich.
Vielleicht fällt es auch einfach auf, weil es nicht so mädchenhaft ist. Also null rosa, pink, lila. Kein Glitzer, kein Schleifchen, nichts. Ich finde das immer mal wieder ganz erfrischend. Und orange ist aus meiner Sicht eine komplett verkannte Farbe. Ich sollte mich nur selbst mal wieder daran erinnern, dass Flockfolie zwar super schön, aber für schlabbernde Kinder nicht die richtige Wahl ist!
Über das Basisshirt habe ich ja hier schon oft und viel geschrieben. Für alle, die das erste Mal hier sind: Ich liebe an dem Shirt, dass es ohne Bündchen auskommt. Selbst am Hals gibt es keins, sondern einen wundervoll sauberen Beleg. Die Idee mit der Knopfleiste stammt von mir selbst, ist aber auch im Freebook von Mar!Gold enthalten. Denn daran habe ich ein bisschen mitgearbeitet.
So, mehr fällt mir nicht ein. In 9 Tagen habe ich übrigens Geburtstag und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich einen Staubsauger geschenkt bekomme. Denn der (genauer der Schlauch) ist auch kaputt gegangen. Ich halte euch auf dem Laufenden ;-)
In Kürze:
Schnitte: Coole Hose aus dem Buch "Nähen mit Jersey - Babyleicht" in Größe 74
Basisshirt von Mar!Gold in 68-73cm
Stoffe: Carhartt und Tedox
Folie: Flockfolie aus einem Restepaket von Oskars Bügelbilder
Schrift: Amarillo von Francis John über DaFont
Verlinkt bei: Nähfroschs kostenloser Schnittmuster-Linkparty, Kiddikram, Snappap-Liebe
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