Donnerstag, 23. November 2017

Anouk - die Zweite

Mein neuer Anorak Anouk aus einem Khaki farbenen Regenjackenstoff mit grellgrünen Details


Heute gibt es hier im Blog eine Premiere: Zum ersten Mal zeige ich Fotos, die mein Vater von mir gemacht hat. Normalerweise ziehe ich ja mit meinem Stativ und meinem Fernauslöser los und setze mich selbst (so gut ich das eben kann) in Szene.


In der Hektik, die bei uns immer dann ausbricht, wenn wir Kind und Kegel einpacken und zu meinen Eltern ins 350 Kilometer entfernte Ruhrgebiet fahren, habe ich ausgerechnet den Fernauslöser nicht auftreiben können. Hätte ich nur zwei Minuten in Ruhe darüber nachdenken können, hätte ich ihn vermutlich gefunden. Aber das Leben 1.0 will es manchmal einfach anders...

Hier sieht man ein bisschen von dem Futter, das ich gewählt habe: ein hellgrüner Jersey, den ich mit Gewebeeinlage an der Kapuze und Vlieseline 630 am Körper abgefüttert habe

Also musste mein Vater ran und mich fotografieren. Ein ganz schön schwieriges Unterfangen muss ich sagen. Denn wir haben unterschiedliche Ansichten dazu, was ein Foto schön macht. Ein Beispiel? Ich liebe verschwommene Hintergründe, er wollte gerne Baumstrukturen sehen.

Zum Glück ist mein Vater der geduldigste Mensch, den ich kenne (und das ist keine Übertreibung). Und so haben wir uns richtig Zeit für das Shooting gelassen. Wir haben mindestens fünf unterschiedliche Hintergründe ausprobiert und hatten am Ende mehr als 250 Fotos.

Anouk ist oben herum eng geschnitten, nach unten wird sie dann luftiger. Wenn mal will, kann man den leichten Balloneffekt durch den voll funktionsfähigen Tunnelzug unten noch verstärken

Auf allen seht ihr übrigens den Kaiserpark in Essen. Ich weiß nicht, wie lange ich vor diesem Shooting nicht mehr dort war. Es ist fast 15 Jahre her, dass ich von Zuhause ausgezogen bin, solange also mindestens. Aber vermutlich kann ich noch etliche Jahre dazu addieren. Denn so ein kleiner Stadtteilpark hat für Jugendliche keine besonders hohe Anziehungskraft. Wenn schon Wiese, dann eher am Fluss (bei uns die Ruhr) oder am See (bei uns der Baldeneysee oder einer der Baggerseen in der Umgebung).

Und so bin ich durch den Park fast so gewandert als würde ich ihn das allererste Mal sehen. Der Teich (in dem man die Enten noch gefüttert hat, als ich ein Kind war) ist aus dem Blickwinkel eines Erwachsenen doch irgendwie sehr klein. Und dort, wo früher Rasenschach gespielt worden ist, ist heute nur noch eine öde Betonfläche geblieben. Macht man das heute nicht mehr? Also Schach im Freien spielen? Ich weiß es nicht.

Hier sieht man die Puffärmel ganz schön. Außerdem wie herrlich groß die dreigeteilte Kapuze ist. Ich habe sie mit einem Kordel-Ausguck noch ein bisschen aufgehübscht. 

Aber jetzt zum Grund der Fotos. Ich habe eine #Anouk von Laneli genäht - meine zweite (die erste könnt ihr hier noch mal ansehen). Anouk ist ein Anorak mit ein paar raffinierten Details, wie zum Beispiel den Raffungen an Vorder- und Rückenteil. Außerdem kann man sie - wie ich das getan habe - mit Puffärmeln nähen. Ähnlich verspielt sind auch die zwei Varianten von Volant-Ärmel, die im Ebook enthalten sind. Und für alle, die es klassischer mögen, gibt es normale Ärmel ohne Schnick-Schnack.

Für diese Anouk habe ich mich das erste Mal an einen Regenjackenstoff getraut. Das ist schon etwas seltsam. Fühlt sich an wie Duschvorhang - und zwischenzeitlich hatte ich Sorge, dass die Nadeln das Material überhaupt durchpiksen können. In der Realität ging das Nähen aber ganz super. Wer gerne Webware näht, wird einen solchen Stoff lieben!

Anouk hat seitliche Eingrifftaschen. Damit die nicht ausreißen können (und weil ich es schick finde). habe ich sie mit kleinen Lederdreiecken versehen

Gefüttert ist meine Anouk mit Jersey am Körper und Acetat an den Ärmeln. Dazu gibt es eine Zwischenschicht aus Vlieseline 630. Die Jacke ist richtig leicht und hält trotzdem bei üblichen Herbsttemperaturen warm genug.

Damit ich von dem knalligen Grün von Innen noch ein bisschen mehr nach außen bekommen konnte, habe ich mit hellgrünen Lederpatches - zum Beispiel an den Taschen - gearbeitet und habe mich auch bei der Kordel für Kiwi entschieden.

Und zum Abschluss, die Anouk noch einmal ganz von hinten. Enten habe ich übrigens nicht gefüttert. Das ist ja heute (zurecht, wie ich finde) überall verboten ;)

Wenn ihr übrigens wissen wollt, wie ich das mit den Ösen für die Kordeln mache: hier findet ihr ein Tutorial dazu.

In Kürze: 
Stoff: Jackenstoff Jette und Kordel von Namijda
Leder: Joe und Anna
Verlinkt bei: RUMS

2 Kommentare:

  1. Das ist ja eine wunderschöne Jacke. Ich finde die Kombi mit dem Neongrün sehr gelungen.
    Liebe Grüße, Andrea

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