Jo von Ox: Jo Rakete

Ein neues Shirt für Jo - ein Raglanschnitt mit einer tollen Raketen-Applikation von Frau Fadenschein

Habt ihr Spitznamen für eure Kinder? Oder hatten eure Eltern Spitznamen für euch? Ich zum Beispiel war für meine Mutter im Prinzip bis ich erwachsen war: Tusnelda. Das hat sie so oft zu mir gesagt, dass Leute auf der Straße dachten, das sei mein echter Name.
Für meinen Onkel hingegen bin ich bis heute Grete, weil ich als kleines Mädchen eine Zeit lang immer zwei geflochtene Zöpfe hatte. Das erinnerte ihn an bayrische Heimatfilme und so hatte ich meinen Spitznamen weg.

Neben diesen beiden Spitznamen gab es aber auch noch viele temporäre. Dass ich Jo manchmal als Pflaumenaugust bezeichne, wenn er Blödsinn macht, habe ich ja im letzten Post schon erzählt. Mal ist er auch ein Rabauke, ein Schlawiner, eine Knatschtüte oder eine Heulboje - je nach Tagesform ;)

Jo in Aktion. Spitzname: der Dribbler

Genau in diese Kategorie Spitznamen fällt bei uns in der Familie auch "du Rakete". Es bedeutet so viel wie: "das war jetzt keine gute Idee von dir, aber weißt du selber, ne?" und als Kind habe ich es bestimmt 1000 Mal zu hören bekommen. Daran gedacht habe ich aber erst wieder als ich mir überlegt habe, wie ich diesen Blogeintrag beginnen könnte.

Hinter mir liegen anstrengende Tage mit Berichten über Demonstrationen und Krawalle. Hamburg war im Ausnahmezustand und wir Journalisten waren es auch. Meine Cousine hat für Jo das meiste abgefangen. Sie hat mit ihm im Garten mit Wasser gespielt, während ich neben Wasserwerfern gestanden habe. Sie hat auf ihn aufgepasst, während die Kita wegen des G20-Gipfels geschlossen hatte. Und sie hat ein Stück unserer gemeinsamen Kindheit für Jo zurückgeholt. Wegen ihr komme ich überhaupt auf die Sache mit den Spitznamen. Denn für sie ist Jo ihr "Kumpel" oder eine "Oberpflaume". Zwei weitere Kosenamen, die ich einfach mit den späten 80ern im Ruhrgebiet verbinde.

Damit die Applikation gut auf Jos Brust passt, habe ich sie um 20 Prozent verkleinert

Denn ausgesucht habe ich die Applikation nicht danach, ob sie zu einem Spitznamen von Jo passen könnte. Ausgewählt habe ich sie nach einem ganz einfachen Kriterium: Ich fand sie schön ;)

Die Vorlage stammt von Frau Fadenschein und ich habe sie nur minimal verändert. Eigentlich aber mehr, weil ich dachte, ich hätte alles richtig gemacht und dann doch falsch angenäht hatte, als dass eine Veränderung notwendig gewesen wäre. Die Appli ist wegen ihrer vielen Schichten aufwändig, aber ich finde die Arbeit hat sich gelohnt. Und Applizieren hat so was Entspannendes. Es ist klar, dass es lange dauert und man weiß, dass nachher das Kleidungsstück noch nicht fertig ist. Das fand ich super. Die nächsten Appli-Pläne sind bereits geschmiedet.

Als Akzentstoff finde ich die Raketen toll. Zu viel davon hätten mich an einen Schlafanzug erinnert

Genäht habe ich mal wieder ein Raglanshirt nach dem gleichnamigen Ebook von Klimperklein. Für den Musterstoff mit den Raketen das optimale Schnittmuster. Denn ein ganzes Shirt mit den Raketen hätte mir zu sehr nach Schlafanzug geschrien.

Damit es am Bauch etwas lockerer sitzt, gebe ich inzwischen am Bruch einen Zentimeter Breite hinzu. Dadurch wird natürlich der Halssauschnitt auch ein gutes Stück weiter. Aber das passt mir ebenso gut in den Kram. In der Kita hieß es schon, Shirts mit Knopfleiste wären ihnen lieber. Pah! So passt der Kopf jetzt besser durch, wir brauchen keine Knöpfe - und zu weit ist der Halsausschnitt auch noch nicht.