Dienstag, 3. Januar 2017

Tutorial für Jerseydruckknöpfe

Auch 2017 mache ich weiter mit meiner Reihe "Kinderkleidung nähen für Anfänger". Diesmal erkläre ich, wie ich Jerseydruckknöpfe anbringe. Diese kleinen Metallknöpfe sind super praktisch, zum Beispiel zum Verschließen von Bodys, Shirts, Halstüchern - und wie bei meinem Projektstück: Pullis.



Ich benutze dafür Knöpfe und eine Zange von Snaply. Den deutlich besseren Ruf als die Snaply-Zange hat allerdings die Prym-Vario-Zange. Für dieses Tutorial ist es unerheblich welche Zange ihr nehmt. Sie funktionieren identisch. Für beide Zangen braucht ihr die passenden Aufsätze. Die sind für die Prym-Zange übrigens jeweils bei den Original-Knöpfen dabei. Danach könnt ihr auch Knöpfe anderer Hersteller kaufen und mit der Zange anbringen. Anders herum kann ich mit meinen Snaply-Aufsätzen auch Prym-Knöpfe einsetzen...



Jeder Knopf besteht aus vier Teilen: Zwei Ringen mit Zacken (bei mir in hellblau) sowie einem männlichen (mit Stift) und einem weiblichen Unterteil (mit Loch).

Dann müsst ihr euch überlegen, wie ihr eure Knöpfe platzieren wollt. Denkt dran: Wenn ihr die Stelle markieren wollt, nehmt etwas Schneiderkreide oder einen Stift, der beim ersten Waschen wieder rausgeht. Anders als etwa Kamsnaps sind die (meisten) Jerseydrücker nämlich in der Mitte nicht ausgefüllt.



Wenn ich meine Knopfposition gefunden habe, gehe ich hin und drücke die Knöpfe mit der Hand durch alle Stofflagen hindurch. Hier die Knopfleiste ist zusätzlich mit einem schmalen Streifen Vlieseline verstärkt. Das verhindert das Ausreißen der Knöpfe auch bei häufiger Verwendung. Beim Durchdrücken achte ich sorgfältig darauf, dass auch wirklich alle Zacken auf der anderen Seite ankommen.

Man sieht es etwas schlecht, aber die Zacken kommen alle raus

Erst dann gehe ich hin und setze die Zange an. In die habe ich zuvor die Unterseite des Knopfes eingelegt. Und zwar so, dass der Ring, der später die Zacken fassen soll, nach oben zeigt. Beim männlichen Knopfteil ist das leichter als beim weiblichen, aber auch beim weiblichen kann man das ganz gut erkennen.



Das Oberteil des Knopfes drücke ich auch gut in die Aufsätze der Zange. Das piekst zwar, wenn man das wie ich macht, wenn der Knopf schon im Stoff steckt. Aber dafür ist die Gefahr, dass ein Knopf misslingt deutlich geringer.

Erst dann drücke ich die Zange zusammen. Das mache ich mit schön viel Kraft.



Genau so verfahre ich auch mit dem anderen Teil des Knopfes. Ich mache es immer so, dass der männliche Teil des Knopfes am fertigen Kleidungsstück oben ist und in den unteren eingedrückt wird.



Jetzt kommt der zweite Trick, der aus meiner Sicht echt hilfreich ist, damit die Knöpfe später auch richtig gut halten: Wenn ich beide Knöpfe eingesetzt habe, schließe ich sie und setze noch mal mit der Zange an. Das hat den Vorteil, dass ich jetzt deutlich mehr Knopf zwischen meinen Zangeneinsätzen habe und damit mehr Druck erzeugen kann. Wenn ich jetzt noch einmal zudrücke, gehen die Zacken deutlich tiefer in die Einkerbungen der Knopfunterteile. Ihr merkt richtig, wie die Zusammengedrückten Knöpfe plötzlich flacher im Stoff stecken als vorher.


Und schon seid ihr fertig. Eigentlich gar kein Hexenwerk. Es braucht nur ein bisschen Sorgfalt.

So sieht mein Pulli übrigens fertig und am Kind aus. Das Schnittmuster ist der tolle Knopfpulli aus dem Babyleicht von Klimperklein. Mehr zum Schnitt gibt es in meinem Blogpost "Ankerliebe"

Verlinkt bei: So mach ich das

3 Kommentare:

  1. Also ich zumindest habe zwei Sachen gelernt - nämlich genau deine zwei Tipps. Kannte ich so noch nicht und werde sie ausprobieren. Danke schön dafür.
    lg Charla

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  2. Liebe Charla, das freut mich! Sehr gerne ;-)

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  3. Danke für die tollen Tipps, so werde ich das nächstes Mal auch machen.
    Und Danke fürs Mitmachen bei Somachichdas!
    LG
    Tanja

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